Die Grundlagen
auriga gibt Ihnen Feedback auf fünf relevante kognitive-emotionale Dimensionen für Ihre Entscheidungs- und Handlungskompetenzen in unsicheren, komplexen und ambivalenten Situationen
Was ist auriga?
Der wissenschaftliche auriga Test ist ein innovatives Coaching-, HRM- und Führungsinstrument, um die individuellen Wirklichkeitskonstruktionen von Menschen zu erfassen. Diese basieren auf 5 Dimensionen, deren Ausprägungen die Persönlichkeit und ihr Verhalten wesentlich mitbestimmen.
Im Unterschied zu den meisten Verhaltens- oder Persönlichkeitstests klärt auriga die Frage, in welchem Ausmaß jemand in der Lage ist sich in Veränderungen und unsicheren Situationen zu bewähren.
Diese Grundlage ermöglicht ein umfassendes (Selbst-)Verständnis, das vielfältige praxisrelevante Reflexions- und Handlungsoptionen in Beratung und Coaching bietet: auriga fördert die Persönlichkeitsentwicklung und Selbstwirksamkeit und stabilisiert Lebenszufriedenheit wie dauerhafte Leistungsfreude- und bereitschaft im beruflichen und privaten Kontext.
auriga ist ein psychodiagnostisches Instrument und ein ressourcenorientiertes Verfahren der Positiven Psychologie, das im deutschen Sprach-, Handlungs- und Kulturraum entwickelt wurde.
Forschung
Die Entwicklung von auriga folgte einem hoch innovativen Konzept der Erhebung von Wirklichkeitskonstruktionen.
- Zuerst wurde eine Reihe von Situationsbeschreibungen entwickelt. Darin wurden Situationen geschildert, die repräsentativ für die auriga Kompetenzen sind. Insgesamt 168 TeilnehmerInnen nannten mittels Online Befragung welche Personen sie zu den Situationsbeschreibungen assoziieren.
Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie geraten in ein bizarres Geiseldrama. Sie sind eine Geisel. Die GeiselnehmerInnen sind hypernervös und untereinander zerstritten. Wen schlagen Sie als VerhandlerInnen vor? (Denken Sie bitte an reale Personen des Öffentlichen Lebens, an einen Berufsstand oder an fiktive Figuren z.B. aus Film und Fernsehen, Märchenfiguren oder Romanfiguren) Wer kommt hier keinesfalls in Frage?
- Aus allen Assoziationen wurden die 50 gewichtigsten ausgewählt. Zu diesen wurden in insgesamt 72 Interviews nach dem Repertory Grid Verfahren mittels der Software scie:vesco Gegensatzpaare erhoben.
- Die Gegensatzpaare wurden anschließend vom Diagnostischen Institut der Universität Wien überprüft und weiter verdichtet.
- Um die Qualität der Items weiter zu sichern, wurde eine zusätzliche Expertenumfrage aus dem Bereich Personal & Management durchgeführt. Die Items wurden darüberhinaus von einer Linuguistin begutachtet.
- Mit den resultierenden Gegensatzpaaren wurde auriga programmiert und pilotiert.
- Aus insgesamt 181 Datensätzen führte das Diagnostische Institut mittels Rasch-Modell Analyse eine testtheoretische Überprüfung durch.
- Aus Basis dieser Analyse wurden schließlich die finalen auriga Items ausgewählt.
Die auriga Dimensionen im Detail
Identität
- Identität ist das Wissen um die eigenen Besonderheiten und deren Wertschätzung als zentrale Orientierung für Bewertungen und Entscheidungen. Identität bedeutet nicht Unabhängigkeit von einer sozialen Umwelt.
- Das Besondere ist, dass Identität nicht etwas ist, das man von vornherein einfach 'hat', sondern das man progressiv gewinnt und durch das Echo aus dem sozialen Umfeld gewissermaßen zugeteilt bekommt (Luc Ciompi).
- Identität ist Voraussetzung für Flexibilität, da es Gewissheit über einen nicht verhandelbaren Kern gibt. Anders formuliert: Jene Menschen, die nicht bei jeder Veränderung überlegen müssen, ob sie in ihrem Kern angegriffen werden, sondern ein Bewusstsein über den nicht oder zumindest nicht schnell verhandelbaren Teil haben, sind in der Lage, sich schnell zu verändern.
- In starker Ausprägung kann eine sehr hohe Identität anderen das Bild vermitteln, 'abgeschlossen', nicht einbindbar zu sein und sich selbst zu genügen.
Beziehungsfäkeit
- Mit Beziehungsfähigkeit ist zweierlei gemeint: Einerseits der emotionale Anteil des 'Klebstoffs' zwischen Menschen, also die Fähigkeit, Emotionen wie Vertrauen, Zuneigung und Mitgefühl auszudrücken. Und andererseits jene Anteile, die durch Überlegungen und Denken entstanden sind, wie Haltungen und Einstellungen zu Themen wie Beziehungsorientierung, Bereitschaft zum Verzicht, Nächstenliebe und der Wunsch, anderen Menschen sympathisch zu sein.
- Teil der Beziehungsfähigkeit ist die konkrete Gestaltung von Beziehungen, also konkretes Verhalten, das man sich selbst zuschreibt wie z.B. zusammenführend zu agieren, Angebote an andere zu machen, Großzügigkeit im Umgang, ein Teamspieler zu sein und authentisch zu agieren.
Signalresonanz
- Signalresonanz ist die Fähigkeit, leise, im ersten Anschein unbedeutende oder sogar störende Signale wahrnehmen zu können und sie potenziell zu verwerten. Verwertung der Signale heißt hier, sie dem Prozess, Organisationen oder Menschen als Vergrößerung des Wirklichkeitsraumes oder als Rückmeldung auf stattgefundene Ereignisse zur Verfügung zu stellen.
- Bedeutend dafür erscheinen eine besondere, nämlich resonante Art von Aufmerksamkeit bzw. Informationsverarbeitung, aber auch ein geeigneter Resonanzkörper in der resonanzfähigen Person, wie die Offenheit für Ergebnisse, die Freude an der Möglichkeit und Beweglichkeit; weiters die Fähigkeit, so zu kanalisieren, dass ein Weiterfluss von Information und deren Bearbeitung möglich sind.
- Die Kehrseite ist die Gefahr, sich in diesen Signalen zu verlieren und nicht an der Sache „im Kern“ dranzubleiben. Die Redewendung 'das Gras wachsen hören' meint wohl, dass bei hoher Sensibilität die Gefahr besteht, auch Unbedeutendes wahrzunehmen und mit mehr Aufmerksamkeit zu bedenken, als gut wäre.
Ambiguitätstoleranz
- Ambiguitätstoleranz oder auch Unsicherheitstoleranz meint die kognitiv-affektive Fähigkeit eines Menschen, mit widersprüchlichen Informationen, Bewertungen sowie Doppeldeutigkeit und Unklarheit umzugehen.
- Ambiguitätstolerante Menschen können Widersprüchlichkeit wahrnehmen und in einer adäquaten Form bewältigen, ohne die damit verbundenen Unklarheiten zwangsläufig aufzuheben. Das Ergebnis der Bewältigung ist Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit bei widersprüchlichen und unsicheren Anforderungen.
- Ambiguitätstolerante Menschen erleben die Welt als komplexer. Man könnte also sagen: Die Welt ist für uns so komplex, wie wir sie aushalten können.
Resilienz
- Resilienz ist die Fähigkeit von Menschen, widerstandskräftig, flexibel und leichtfüßig zu sein, so dass sie sich auch in schwierigen Zeiten, in Krisen, in Phasen der Veränderung und bei Rückschlägen mit Hilfe von Zukunftsorientierung und Vernetzung wieder aufrichten können und handlungsfähig bleiben.